radieren, aus

wieviel, wieso es etwas auszuradieren gibt, soviel, und vor allem dieses, oder präziser was denn genau, und warum ist diese menge gummi, die ja irgendwie proportional zu entschwindendem und verworfenem ist : wie ist das je verständlich?

(rio-läufer: davonlaufen? oder, mit freier fantasie rubbelies auf den tisch, neben das gewollte, verworfene hinzeichnen. der abfall als ewig, immer wieder gelungenes. (ab-fall : weg fallen von).

zurückkommen. zum unausradierten unverbesserlichen. zum utopischen vor dem gummi, zum utopischen, wenn der gummi davongelaufen ist. in den gummiabfallbereich : die gummikrümel sind voll von allem mehrfach existierendem : utopien im müll. wenn utopien, dann im verworfenen, wo denn sonst gibt es die reichhaltigkeit des “vorher wusste ich es auch schon, dass ich es nachher besser wissen werde”. hier müsste ein märchen erzählt werden: nur dass ich märchenverlassen bin. so sind auch die märchen: verlassen, ohne verlass.

der zwang, eine geschichte zu erzählen, ist so rührernd, vor allem wenn das märchen gut ist und der radiergummi bei der hand (bei fuss?), dass ich gerne vergesse, dass diese geschichte schwer an meiner badehose und allen schiffsrümpfen vorbeifegt. man könnte das jetzt auch mit sinnlichkeiten und metaphern vollpfropfen – aber das wäre dann wieder nur radiergummi. es geht hier nicht um den perfekten satz, der jedes leben in die unsterblichkeit hebt, aber doch schon, aber ganz präzis auch nicht. so schön kann ein radiergummi sein.

tränen sind die radiergummis der seele. die tränen. und das meer ist der urwald der gummibäume.

versetzt werden ist die katapultiermaschine, die etwas von einem zum anderen kippt.

SEw radiergummi01

 > und grundsätzlich: vergessen

[mvs:0203

rätsel + keine losung

es ist mit den rätseln ein bisschen so, dass wenn sie mal gelöst sind, dann sind sie keine mehr. (und das ist auch ein bisschen traurig, weil sie dann so als gelöste tatsachen dasitzen und gar nicht mehr so recht wissen, was sie mit sich anfangen sollen.) und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. (und das ist, ganz gewiss, nicht der räZZel lösung.)

aber dann, wenn sie aus ihren lösungen wegtauchen, aus den formaldehyddosen ohne verfalldatum aufdampfen : dann ist der teufel los! (hier könnte man den brehm, den ersten, alten, phantasiedonnernden zitieren zu ratzen und rätzeln : da werden sie ganz rattenkönigmässig vernetztwirrigrätzelig, dass mir das hirn schwirrt vor lauter 'und sie leben doch' ("there are such things!") : und es ist alles wie vorher : der regen prasselt auf die asphaltstrassen, als ob es nie ein 21. jahrhundert gegeben hätte und der mond macht alles so genau, wie es in allen romanen seit erfindung der mondscheintoderscheintebennichterzählungen beschrieben ist (fussnote, mitten im text : mondscheintoderscheint = mond scheintod erscheint) und genau drum weiss ich gar nichts mehr : es gibt kein 'wie es ist' : es scheint der mond und es scheint mir so oder etwas anders. damit ist nichts erklärt und die rätsel sind purzellebendig wach in mir und überhaupt. (überhaupt ist kein ort nirgends : da werden rätsel gezeugt in ganz natürlicher chüngelikopulation.)) (noch ein klammerabschluss, falls einer fehlte ")" : ich mag da nicht mehr mitzählen.)

glücklich bin ich auch ein bisschen ungelöst, weil wunderlich verwundert : ganz schwebend auf mehr, keine losung wissend (wer weiss das zauberwort zum glück? grad jetzt : sofort (so fort so fort, mmurmmelt das tier, ruhrrt ruhrrt die katze)) : und das code word, des rätzels losung heisst : "vice versa". und das darf man niemals nie und nimmer weitersagen.

mitten in der stadt ein geräusch von kuhglocken, weidende kühe : + losung.

(kein bild hier, obwohl hier bildkaskaden flirrend feuerwerken : kein film, nein, keine kontinuität (nix chronos) synchron die bilder von goya, bosch, sengai & allen : es ist ein jammer, wie nicht kommunizierbar alles erleben ist.)

((weiterbasteln: wär schön, wenn ich mystiker sein könnte : ganz ohne &.))

(((noch schöner wär : ganz reduziert, mit allem )))
eben.

> rätsel+lösung > losung > common place > gwundrigkeit > und überhaupt > code word

 

[mvs & nooneever:070508]

rätsel minus lösung gleich intelligent design

etwas schwierig nachzuvollziehen sind viele debatten zum thema kreationismus : aber schöpfungsmythen sind interpretationsfreiwild : jedem sein weltbild. sprechend sind die vertreter der verschiedenen richtungen ja meistens vollmundig : missionsbeseelt und selbstüberzeugt von gnaden woherauchimmer. dass ‚wahrheit’ damit im gleichschritt gehen soll, spricht gegen den begriff der wahrheit und ist zeugnis von dickköpfigkeit : wer denn hat die wahrheit mit löffeln gefressen und ist so übervoll dass die zunge überläuft? grüss kotz : im sammelsurium des abgangs.

bild: barack obama und john mccain.

SEw intelligent design01

> religion > hirn > schöpfung, waschmittel, waschbär, racoon > wes brot ich ess, des lied ich sing (wer ist wes?) > radikalaufklärung

[mvs:081020]

redundanz - redundance (& ein bisschen manierismus, verlaubt)

zur subjektiven, individuellen senz & absenz : oder: man weiss ja nie. schwarz doch schon, oder? – odernicht. (ein schwächlicher versuch zum ‘odernicht’, was ja das schönste auf erden sein könnte, wenn da nicht das ‘dochschon’ wär: oder nicht, oder?! (man darf ja wohl mal sagen, warum es dann überflüssig wird, weil der abfluss verstopft ist : fluxus hin und her (heraklit oder so))) : ‘rohr frei!’

redundanz ist: (in meinem fall (man versucht ja, in aller absenzversuchtheitsanstrengung, noch immer nicht da zu sein (und tschüss: alles so schleimige gilt mir nur zum ausgleiten in anderes – weiteres: mein ungeliebter heidegger: wenn sie (und ich besteh hier auf die distanzierende pluralität/hü(l)flichkeitsform: (höflich, mein unlieber sie, wär ich wohl in reality nie zu ihnen gewesen : da hätten wir wohl eher in der verlorenheit der bajuwarischen einsamkeit mal eiertreten praktiziert: wenn ostern uns vorscheint blinken bald auch die aua oh : stern-realitäten, mein ungeliebter lederbehoster ins dasein gestellte (was ich aber schon respektiere ist: wenn schon doof, dann aber auch wirklich konsequent, inkl. hitler und abfällen von dito plus ins metaphysische abgewurstelt – und dann noch das französische revival postmodern : verstanden? oder doch wieder narzisstisch auf die eigene lücke gesprengt?!? (spermaregen auf die androgyn selbsteigene vagina: parthenogenese ins männliche überdreht: oh mann : es ist so: damit das mal allen kindern erklärt ist : die mönnlein haben einen schwan(z), da kommt das sperma raus, die weiblein haben ein fützlein und dahinter steckt ein ei – und daraus, falls dann halt, gibts wieder kids (use a condom : kids are evil!) = es braucht eins und eins = zwei (und wenns dann mehr wird, sinds viele, fa.milie (etym.: fama = gerücht, fame = ruhm, und irgendetwas, was ich schon vergessen habe (famina?) heisst dann hungersnot, und das kommt der sache auf allen ebenen am nächsten)). sonst aber nennt man das selbstreferentiell, was aber auch ganz luschtig sein kann, falls’ behagt. - haben wir das jetzt kapiert: denken ist überschwang des dumpfen dahinschwurbelnden lebens : der luxus des ‘ich hab genug aber ich will es mir nicht eingestehen und drum brauch ich etwas dekoration als gleitmittel vom hier (und woherichkomm) ins nimmerdar etc.’) - : wer so klug gestellt ins stellen ist, sollte auch mal ans beinstellen denken – aber denken war zu ihrer zeit (1936) wohl olympische disziplin (das sei mal generös dahingestellt, wie ja auch so vieles, weil alles, oder nicht, oder nicht, herr heiden-egger (ist ja doof heute: die allusion zu schwarzenegger : der kann ja ebensowenig wie dito vorbemerkter dafür, dass sowohl der heiden-neger wie auch der schwarzen-neger bevorzugte derogartive tautologien des vom noch kurz verschonten, nichtdestotrotz total behämmerten abendland hochge:wasjetztwieder sind – faden verloren, vänçi? neinnein:nein: eben! und jetzt werd ich noch ganz verrückt – oder, genauer es stellt mich auf (oder ist das korrekt jetzt : ‘in’?) den ver-rückten ort : nämlich sozusagen dahin, wo ich bin : oh, je: genau in meine sandalen! und da weiss ich wieder (weissenegger, der ich bin) was alles nicht tut.) aber so billig abkupfern re: was man dazumal halt so über östliche philosophien wusste : mein jägermeisterlich bestrumpfter hei!de!witzka! : egger! (die egge: gerät zum umbrechen der erde) : so krümelich kommt keiner davon.)) : darf ich das hier jetzt zu ende bringen re: hei!d!egger! : ich mag das nicht, das gestell, das ja halt qua heideggers geburt gestellt wurde – darf ich das jetzt mal zur seite stellen? gerne, danke, bitteschön, nichtszudanken, ja tatsächlich. und drum ein gestelltsein ist (und warum ihm dann in die lederhosen gefurzt ist : dass das für alle gülte : wunder und seichen! mein lieber gott, wie hast du mich gestraft (vänçi: texte 1.1.1. und immer wieder = redundanz)). (jetzt mit ganz vielen klammern auf, damit meine dummheit gut eingebettet ist in auf- und abschaff-fugen : (ich wollt ja sagen : abschaffungen – dann ists mir in die fugen geraten, was auch wieder nur beweist, dass eben usw.) warum, mein mich genetisch und anderswie dementierterter (sic!) weltzufall, hast du mir freunde beschert, die heidegger gerne lesen? (und: warum les ich gerne, aber nicht dies, sondern das?) das ist so doof, dass selbst led zeppelin (gruppenmässig) aufschreien würden, falls die davon eine ahnung gehabt hätten (dass adorno aufschrie, sei uns im moment egal, er hatte auch seine interessen zu vertreten) – der satz ist ja so wunder! voll! das ich schon gar nicht mehr weiss, wo klammer auf, wo klammer zu: das nennt man dann manierismus (oder loghorröe?) – ich in meinem fall würde es als formulierte wut (mit lesbarem mangel an konsisheit (hoho: wo ist da die konsistenz, die inkontinenz), da durchaus echauffiert = zu schlau, um wahr zu sein, to good for my own good, nennen./ (go, vänçi, go! (wohin, wohin? würd jetzt goethe fragen, rhetorisch nur, klar, weil der doofsack vermeinte ja alles zu wissen. aber: jean paul hätt jetzt noch ein paar gute wolken-, küss- und ohnehinabschweifungszenen zur hand: mein lieber jean paul friedrich! danke! (und noch ein dank, ohne küsschenküsschen, an den pudelschopenhauer, der ja leider die weiber nie kapiert hat. schade schoppi, sonst: spitze! (als ob ich dazu auch noch meinen senf abgeben müsste: die anderen machten es so, wie sie halt undsoweiter und ich haltauchsoundsoweiter : nixreinpfuschen : gibt schlechte mahlzeit.)))

aber: jetzt übergeb ich mich gleich hier : warum vernäggel ich mich am heidegger : der ist so wurscht, wie es im schweizerischen metzgerhandbuch beschrieben ist: ‘falsche umrötung, grün am hautrand, keine haltbarkeit’. so ist das mit den würsten. abgesehen davon, dass ich den heidegger eingestandermassen nicht in der tiefe verstehe, wie das seine mitdenker für möglich halten : und jetzt kommen wir endlich zum punkt, der ja, wie schon seit längerem vermutet, um atmosphären daneben liegt ::: jetzt will ich mich mal ganz übergeben:

redundanz ist die kumulation der individuell existierenden in toto universis.

(punkt. aus.)

und: dann kommt alles andere, was wir fussgänger so als leben bezeichnen. was ja auch nicht ohne ist (ohne adorno’sches ‘eigentlich’, inkl. & exl. ‘jargon’).
oh je : ich verstehe mich sehr wohl, in allem missverständnis, ja, ich verstehe mich. und in allem guten, schlechten und jetzt-geh-ich-meine-katzen-füttern sinn: was mehr kann ich tun als einen hund auf dem weg in meine kiste kraulen, auf den asphalt liegen und das leben mit einem senilen hund teilen : niemand soll nie nietzsche diffamieren, aus welchem grund auch immer man zu blah getrieben wird und aus welchem grund auch immer er das pferd und sich retten wollte… : wer nicht kapiert, dass es mehr als eins und null gibt soll doch bitte, bitte (with a lot of emphasis) ganz knallhart am verschwinden arbeiten (ohne kurse, mit kurs aufs survival kit)

idiotikon: gumpen: helvetisch = springen (über).

das kam zwar im text nie vor, ist aber - oh what the fuck, was weiss der n’egger da gegrapscht hat. ich nicht (contradictio eo ipso : und das soll mir mal einer plausibel widerlegen – ich geh jetzt meine (?) katzen füttern).
blahandfareyouwell

ps: ‘obhut’ ist auch ein schönes wort.

(ich verstehs zwar nicht ganz – auf dem, über dem hut ist zwar der blaue himmel, aber das ganze meint ja wohl, dass, wenn man nach oben blickt, ein hut zu sehen ist, der zum behüten da ist, der bei den darunteren drum manchmal den wilhelm-tell-reflex auslöst, bei wieder anderen gefühligkeit und gemeinwohl. vielleicht ist aber auch gemeint, dass wenn man oben auf dem hut der obhuteren sitzt, der himmel zu sehen ist, und dass man dann frei zum eigenhuten ist – was ja wohl meint, dass man seiner eigenen obhutbedürftigkeit nie entkommt, aber trotzdem frei ist, den hut so anzukreiden, dass man nicht mehr umhinkommt, ihn als eigennest zu bezeichnen. und dann kann man wirken und walten, schmutzen und säubern wie es dem gusto (, eigenem) gefällt. und dann endlich, und nur dann, können wir uns lerchenhaft in die höhe schwingen, ein tralala ommanipadmehummen und der katze vor die nase flattern und rätsch: so ist der welten lauf. da ich katzen mag, leb ich damit zwar schon, aber weitergedacht find ich das alles, in von auch von wem auch erfundenem oder halt so seiendem ziemlich scheisse, es sei verlaubt zu sagen.
(geh ich jetzt schon wieder meine katzen füttern? ja doch, die lerchen sind ein wenig spärlich diesen frühling.))

„Schon in der Logik könnte, bei der Lehre von den analytischen Urtheilen, beiläufig bemerkt werden, dass sie eigentlich im guten Vortrage nicht vorkommen sollen; weil sie sich einfältig ausnehmen. Am meisten tritt Dies hervor, wenn vom Individuo prädiciert (ausgesagt) wird was schon der Gattung zukommt: wie z.B. ein Ochs, welcher Hörner hatte; ein Arzt, dessen Geschäft es war, Kranke zu kurieren, u.dgl.m. Daher sind sie nur da zu gebrauchen, wo eine Erklärung, oder Definition gegeben werden soll.“

Arthur Schopenhauer: Parerga und Paralipomena 288.

> tautologie, postkarten  > get a life > radikalaufklärung

[mvs:020507/14]

redundanz – rundtanz

in einem eher redundanten text von wiglaf droste („*ist journalist, satiriker, schriftsteller, sänger und lebt in berlin. [...] 2005 erhielt er den „annette-von-droste-hülshoff-preis“ etc. : o-ton TA, 4. august 2006, seite 37) : (und da darf man gleich beiden den reduntanz-preis verleihen) steht: „Die Sprecherin erhob sich und nötigte ihre Begleiter, es ihr gleichzutun. «Ich hab noch einen schönen Rundtanz für uns» drohte sie. «Das Lied heisst <Die Ulme> und stammt aus Litauen.» Sie wandte sich an dem CD-Spieler zu. Schleunigst rakte ich meine Sachen zusammen, warf sie in den Fahrradkorb und zischte auf meiner treuen Gazelle davon. Zwischen meinen Ohren aber hatte ich Milva: «...ganz Frau und trotzdem freii zu seiin» - Wieso eigentlich «trotzdem»?“

((und wieso zwischen den ohren – da ist bei anderen das hirn und nicht die milva))
ich las statt ‚rundtanz’ ‚redundanz’, liess den Tages-Anzeiger schwalbenflügern in das altpapier segeln und zischte unpublizierbare injurien.

[mvs:070715]

reflexion

SEw reflexion02

> zugriff > abfluss

[mvs:05....]

reisen in texten

die plattitüde (oder notwehr der reiseunwillig leselustigen), die sagt, dass lesen gedankenreisen sind, führt zu ganz platt sein vor staunen und lauter nix. ob man die physis oder die hirnzellen bewegt : man kann es weder vergleichen noch trennen und es ist ein ganz müssiges getue : die einen mögen das, die anderen dies und die dritten beides – die unzähligen anderen etwasmögenden mögen auch irgendetwas.
ein vorschlag zu textreisen (den wohl alle textreisenden fantasiert und, wie ich auch grad jetzt, nie ausgeführt haben) ist, einen text aus zitaten zu schreiben, mit leisen quellfussnotennummern am ende der quotes, der dann halt auch ein text ist und bei dem man sich beim lesen immer fragen darf, welche gedankengeschichten hinter der nächsten ecke warten. es ist ein ganz plattes konzept, das aber den vorteil zu haben scheint, dass es mehrheits- und stammtischfähig ist.

> banal > plattitüde > stammtisch > gleitmittel

[mvs:060607]

rite de passage : übergangsriten

übergangsriten: wenn ein individuum (oder eine sozietät) von einer struktur in eine andere wechselt, wird das mit kulturellen handlungen, riten vollzogen.

was heisst das heute, da von societies in transition und ähnlichem so viel gesprochen wird: werden da alte riten / muster angewandt für etwas neues, das man nicht kennt oder beeinflussen die alten riten das neue mit? die änderung hat die tendenz, aus angst vor dem neuen das alte sogar zu betonen (regress), zb. entstehen wieder mehr nationalstaaten vs. die globalisierungstendenz. das selbstgefundene neue ist grundsätzlich verschieden vom aufoktruierten fremden – die herrschaftsverhältnisse werden ungleich wahrgenommen, wenn sie von innen funktionieren werden oder wenn sie von aussen ausgeübt werden.

[mvs:060519]

lit.: arnold van gennep

> rite de recherche > feldforschung > reinkarnation > xenophobie > tot

rite de recherche

für ethnologen und volkskundler ist die feldforschung ein initiationsritus : wer vor ort war, spricht authentisch und wird in die zunft aufgenommen. der künstler „vor ort“ wäre dann, da er immer ‚vor ort’ ist mit seiner imagination, auch immer authentisch : d.h. der begriff ‚authentisch’ löst sich ein bisschen in luft auf, wenn man eingesteht, dass man immer von sich aus spricht – dann ist alles authentisch respektive der begriff ist kein distinktionsmittel mehr. ich suche, also find ich: ‚nöisle im eigne rucksack’ : ja, wenn dann wenigstens da was drin ist, dann ist die maus im speck und die katze aus dem (ruck)sack und gleich wieder drin und die maus in der katz und die katz im sack. das geht dann so weiter, bis der sack nicht mehr weiss, wo ihm der kopf steht, aber das ist auch nicht so wichtig, weil er erstens keinen haben muss und zweitens als headless rider eine filmkarriere machen kann (ein schöner film : der rucksack auf dem rücken des pferdes terrorisiert die welt, weil keiner weiss, dass er leer ist. nur der könig, der mit den neuen kleidern, hat so eine leise ahnung, dass das der beginn einer schönen freundschaft sein könnte (casablanca)).

vielleicht könnten die ethnologen und volkskundler, vor allem die interpretierenden, nicht die ethnographen, die volksreporter, einmal einen scharfen blick auf die wissenschaft als produktionsbetrieb werfen: was genau wird da produziert? wo ist man wie geniessend (nutzniessend) an der produktion von nimbus beteiligt?

> feldforschung

[mvs:060519/0605]

Robinson (& Friday)

dear robinson: what will you do when there is no paper left to wipe your ass? plant a tree? (or skin me to produce pergament?) yours fry.day.

[mvs:990621]

 

hi fried-day : it took me a while to answer your question : your ‘skin me’ suggestion is of great help, since i never thought of it. i wonder how you could have come up with such a brilliant suggestion. but anyways – I’m back in england and we actually wipe our bums with cabbage, wich is quite comfortable. I don’t want to remember those palmtree leaves! take care, hope your not eaten by your neighbours yet, rob the foe.

[mvs:080211]

romananfänge / textanfänge

gontscharow, iwan : eine alltägliche geschichte

An einem Sommertag erwachte im Hause Anna Pawlowna Adujewas, einer nicht sehr reichen Gutsbesitzerin im Dorfe Gratschi, alles mit dem Morgengrauen; angefangen von der Hausfrau selber bis zum Kettenhund Barbos.

 

gontscharow, iwan : oblomow

In der Gorochowajastrasse, in einem der grossen Häuser, dessen Bevölkerung für eine ganze Kreisstadt ausgereicht hätte, lag des Morgens Ilja Iljitsch Oblomow in seiner Wohnung auf dem Sofa.

 

ionesco,eugène : der einzelgänger (le solitaire)

Mit fünfunddreissig ist es an der Zeit, sich aus dem Rennen zurückzuziehen.

 

jean paul : des luftschiffers giannozzo seebuch

Trefft ihr einen Schwarzkopf in grünem Mantel einmal auf der Erde, und zwar so, dass er den Hals gebrochen, so tragt ihn in eure Kirchenbücher unter dem Namen Giannozzo und gebt dieses Luftschiff-Journal von ihm unter dem Titel „Almanach für Matrosen, wie sie sein sollten“ heraus.

 

joyce, james : finnegans wake

riverrun, past Eve and Adam’s, from swerve of shore to bend of bay, brings us a commodius vicus of recirculation back to Howth Castle and Environs.

 

joyce, james : ulysses

Stately, plump Buch Mulligan came from the stairhead, bearing a b owl of lather on which a mirror and a razor lay crossed.

 

proust, marcel : auf der suche nach der verlorenen zeit

Longtemps, je me suis couché de bon heure.
„Lange Zeit bin ich früh schlafen gegangen.“

 

queneau, raymond : zazie in der metro /1↓

1. Fonwostinktsnso, fragte sich Gabriel aufgbebracht.
2. – Da ist es, sagte Gabriel.
3. In einer Ecke des Zimmers hatte Marceline eine Art Waschtoilette eingerichtet, einen Tisch, eine Waschschüssel, eine Kanne, genau so, wie mans in abgelegenen Bauernhäusern findet.
4. Da Mitbürger und Klatschbasen noch kräftig weiterdiskutierten, machte sich Zazie dünne.
5. Der Kerl schwieg, und Zazie fuhr mit diesen Worten in ihrer Rede fort.
6. – Was erzählen sie sich denn? fragte Zazie, während die in die Bludchins schlüpfte.
7. Gridoux ass an Ort und Stelle zu Mittag, damit ihm kein Kunde durch die Lappen gienge, falls einer käme; Tatsache ist, dass zu dieser Tageszeit nie ein Kunde aufkreuzte.
8. – Ah, Paris! rief Gabriel mit der Begeisterung eines Feinschmeckers.
9. Reisst eure Glotzaugen weit auf, Ihr Einfaltspinsel. sagte Fedor Balanovitch.
10. Wegen des Streiks der Drahtseilbahnen und der Untergrundbusse fuhr auf den Strassen eine vermehrte Anzahl der verschiedensten Fahrzeuge, während längs der Bürgersteige müde oder ungeduldige Fussgänger und Fussgängerinnen Autostopp machten, wobei sie das Prinzip ihres Erfolges auf die ungebräuchliche Solidarität gründeten, die die Schwierigkeiten der Situation bei den Besitzenden hervorrufen sollte.
11. Auf der terrasse des Cafés des Deux Palais redete Gabriel, der geradenseine fünfte Grenadine leerte, in hochtrabenden Redensarten von einer Gesellschaft, deren Aufmerksamkeit um so grösser zu sein schien, als ihre Frankophonie gewaltige Lücken aufwies.
12. Trouscaillon und die Witwe Mouaque hatten schon ein Stück Weg zurückgelegt langsam und Seite an Seite aber stur geradeaus und ausserdem schweigend, als sie merkten, dass sie langsam Seite an Seite gingen aber stur gradeaus und ausserdem schweigend. /2↓
13. Drei Sekunden lang sah Mado Ptits-pieds zu, wie das Telephon klingelte, in der vierten endlich versuchte sie zuzuhören, was am anderen Ende vorging.
14. Der Schlitten füllte sich und Charles fuhr an.
15. Marceline war in einem Sessel eingeschlafen.
16. Trouscaillon hatte wieder seine Polypeuniform angezogen.
17. Eine Träne fiel auf einen heissen Semmelbrocken und verflüchtigte sich dort.
18. – Ich müsste vielleicht Marceline anrufen, sagte Gabriel.
19. Jeanne Lalochère wurde plötzlich wach.

 

spinoza, baruch de: ethik

1. Unter Ursache seiner selbst verstehe ich das, dessen Essenz Existenz einschliesst, anders formuiert das, dessen Natur nur als existierend begriffen werden kann.

 

valery, paul : l’idée fixe

le docteur:
Tiens! Eh! Bonjour!
moi :
C’est moi même... Vous peignez, vous pêchez ? Vous peignez et pêchez ?

 

/1↓ das sind die kapitelanfänge von ‘zazie’

/2↓ und hier, unter anderem, wenn man denn nicht die ganze „zazie“ lesen will, was sich aber sehr lohnt, weil es lusterfüllend ist (lüste, die man vielleicht noch gar nicht kannte), hier könnte man mit sehr viel freude ein bisschen weiterlesen, weil es die lüste zum wundern bringt.
ein roman: mais oui: was denn sonst? (eine idee, klar, ja und klar.)

> anfang

[mvs:cont.]