überbleibsel sind auch sehr archivig, werden dem vergessen und der geschichte zugeschlagen (wenn nicht dem abfall, dem entsorgten) – ganz ‚plötzlich’ wird etwas zum überbleibsel, weil der hunger (danach) gestillt ist, weil etwas neues, das einen neuen hunger (ein begehren) entfacht, erscheint./↓1 aber das einmal genossene, man weiss nie, ob es nicht doch wieder schmecken wird.
übergangsschnuppern
bei katzen ein häufig vorkommendes verhalten, um peinlichen situationen zu entgehen. statt wegzugehen oder dumm dazusitzen wird ein bisschen rumgeschnuppert, bevor das leben ‚normal’ weitergeht.
lit.: paul leyhausen
übersetzen
my english is french enough – (pardon my) french heisst aber auf english auch fluchen oder ‚tabu’wörter gebrauchen.
der online translater übersetzt ‚herzliche grüsse’ mit ‚hearty ones’ : ganz schön french.
„Diese Seite wurde aus Englisch automatisch übersetzt:
Barney fragte Ezra zerstoßen, um die Gedichte zu redigieren, aber ignorierten die ausführlichen Empfehlungen, die er bildete.“ und : „Ihr Salon, gehalten an ihrem Haus auf Paris linker Bank für mehr als 60 Jahre, brachte Verfasser und Künstler um von der Welt, einschließlich viele der führenden Abbildungen in der französischen Literatur sowie die amerikanischen und britischen Modernisten des verlorenen Erzeugung zusammen.“
wer jetzt weiss, dass ezra ‚pound’ hiess und nicht ‚zerstossen’ und dass das zeitlich etwa hinkommt, ist knapp gerettet. das setzt wohl voraus, dass man deutsch und english beherrscht, also die übersetzung nicht braucht. aber die google- und andere übersetzungsautomaten geben sich trotzdem die mühe, uns fährten ins niemandsland oder direkt in den lebkuchenkäfig der sprachhalluzination zu legen, wenn es uns dann nicht um von der welt bringt. ich bin dafür, dass werke der weltliteratur zukünftig parallel im original, in mensch- und in maschinenübersetzung zugänglich sind : die sprache wird doch reicher um einen undenkansatz, der oft beim angestrengten suchen nach sinn lösend wirken könnte.
übersetzen als transportmittel : von einer sprache in die andere tragen :
„Transportwagen Wilde war die Nichte von Oscar Wilde und das Letzte von ihrer Familie, zum des Wilde Namens zu führen. Sie war für ihren epigrammatic Esprit aber, anders als ihren berühmten Onkel berühmt, gehandhabt nie, ihre Geschenke an jedem veröffentlichbaren Schreiben anzuwenden > sie Buchstaben ist ihr nur Vermächtnis. Sie erledigte etwas Arbeit als übersetzer und wurde häufig von anderen, einschließlich Natalie Barney gestützt, den sie 1927 traf.“ soviel zu Dolly (Dorothy) Wilde, zuallerletzt.
ou mallon : nicht mehr und nicht weniger: weder dies noch das: nicht eher mehr das eine als das andere. – schwierige frage: wie trifft man entscheidungen?
und:
„jetzt will ich aber vom sessel fliegen.“ auch eher schwierig zu erklären.
unsterblichkeit
der flick auf den unerträglichen tod im leben, das pflaster für die seele, die nicht wie die vernunft erkennen kann, dass alles stumpfsinn ist, es aber trotzdem weiss. die lebenden kümmern sich um die unsterblichkeit – von keinem toten wurde daher davon berichtet.
„Nirgend gibt es mehr Grillen- und halblahme Flüge, als in der Lehre von der Unsterblichkeit: So lebt und flattert es grade in den Pyramiden, den Tempeln der hiesigen Unsterblichkeit, blos von Fledermäusen.“
lit.: Jean Paul: Vorläufige Gedanken: Alexanders Einwürfe, Reimer 1862; Kampanertal; Selina; und auch sonst oft.
UNSTIMMIGKEITEN & LÖSUNGSVORSCHLÄGE (BONOBOS & SCHIMPANSEN. (MENSCHEN.)) zur konfliktlösung gibt es verschiedene lösungsvorschläge : die schimpansen (& menschen) knüppeln los und blecken die zähne, die bonobos ficken sich gute laune in den hormon- und gesellschaftshaushalt. das erklärt zwar wenig in bezug auf die menschen, aber es unerklärt einige erklärungen, die so desperat auf machterhalt hingeflickt sind, dass sie nicht mal diskussionswürdig resp. -fähig sind. (siehe bismarck: ‚der krieg ist die fortführung der diplomatie mit anderen mitteln’ – selbst ein bordellbesuch hätt ich ihm eher empfohlen – kann man aber auch infragestellen : wilhelm reich hätt vielleicht einen orgasmus verschrieben...)
dass diese bonobos jetzt herhalten müssen für alles ungef(l)ickte in der gesellschaft wie anno dazumal der kommunismus, der anarchismus, die hippies: = glücksversprechen sondergleichen (und zonderzeichen : wunder & zeichen – zunder und weichen): das ist nicht nur langweilig, sondern auch hilflos: was ich jetzt ganz genau wissen möchte, ist: wer genau fickt jetzt für mich? oder muss ich das selber machen? und wenn ja, wie? (nichts gegen utopien, aber wenn sie mir sagen, wie ich was zu tun habe, dann sind sie genau dort, wo ihr name sie lokalisiert: ‚kein ort’. (auf jeder landkarte zu finden, es gibt reiseführer ad lib.).)
da kommt auch ein wundern auf: warum sind die bonobos, zu zeiten von menschlichem im-namen-der-demokratie-verhaltens-krieg-führens-:-wir-befreien euch-und wenn-ihr-das-nicht-kapiert-gibts-eins-auf-die birne (monolog der yahoos) so sehr im schwange? (grad merk ich: da muss ein datum her: golfkrieg II, bush II, 2003, und da fällt mir noch ein: ich möchte auch nicht von den bonobowissenschaftlern befreit werden. und wenn, dann könnte man zuvor mal die bonobos fragen – aber es wird mir, bei soviel gut-sein-wollen und gutmütigkeit, doch ein bisschen bayrisch ums gemüt: wie der unvergessliche herbert achternbusch sagte: „in bayern möcht ich nicht mal gestorben sein“.)
lit.: frans de waal: the ape and the sushi master
unterschied
es gibt einen wesentlichen unterschied im verhalten von lemuren und katzen : die gesellschaftliche organisation. (die individuelle interne organisation ist sehr verschieden : die einen sitzen gern in körperkontakt in langen reihen, die anderen schmiegen sich dann mal ausnahmsweise aneinander : beide scheinen sehr gut zurechtzukommen.) der unterschied ist also völlig unwesentlich in bezug auf das resultat, so scheint es.
urbi et orbi : aus stadt und land
wenn dann mein kater buster zum hundersten mal mich an einem tag mit seinem ‚miau, miau, miau’ begrüsst, sag ich dann „grüezzi, im momänt isch niemer dihei. wänn du mir“ etc. : ja, so sind die urbanen drauf. und der kater buster sitzt dann wieder für einige minuten auf die laptophülle, bis ihm wieder ein miau einfällt. wer weiss, vielleicht ist er auch superliterarisch drauf und möchte mir seine autobiographie diktieren, nur ich, wieder mal, versteh miau.
utopia
von utopia möchte ich direkt ins schlaraffenland, von dort gleich wieder zurück : so unersättlich sind meine wünsche. „du willst wohl den fünfer und das weggli, gäll!“ – „ja, klar, da es beide gibt, warum nicht.“
mittlerweile, so 40 jahre nach den 60er jahren, scheint es auch die utopieversehrten zu geben : fast wie kriegsveteranen : weltentwürfe in den köpfen und in der seele (falls die woanders (dystopie) stattfindet), die nicht adaptierbar scheinen an gegenwart. aber wer will schon utopien gegen nil eintauschen, oder gegen ellbogenschoner. ist ja auch kein dasein.